Junge Wilde Winzer…

Es ist nicht wirklich neu, wenn sich irgendeine Gruppierung in der Koch- oder Weinwelt „Junge Wilde“ nennt. Gab es alles schon mal, und manchmal weiß man gar nicht, ob die Jungen auch wirklich so wild sind …

Im Fall der „Jungen Wilden Winzer“ aus Österreich ist es zumindest so, dass sie alle jung sind. Viele sind einfach anders, der ein oder andere etwas wild, aber allesamt sind sie Qualitätsfanatiker und große Talente. Manch einer ist längst aus dem Talentstadium raus. Ich kenne die Jungs und das eine Mädel schon länger und begleite sie quasi seit Anbeginn ihrer Vereinigung. Am kommenden Sonntag sehen wir uns alle wieder auf der VieVinum – einer der genialsten und spannendsten Weinmessen der Welt. Alles was in Österreich Rang und Namen hat, ist vertreten, eine bessere Leistungsschau in Sachen Wein aus der Alpenrepublik gibt es nicht. Das Ganze in Wien, also in einer der schönsten Städte Europas – was will man mehr?

Die „Jungen Wilden“ sind allesamt vertreten und am Sonntag gibt es eine grandiose Sonderverkostung ihrer „Lieblingsweine“. Für alle, die nicht in Wien sind und darum nicht an der Verkostung teilnehmen können, hier schon einmal vorab einige ausgewählte Weine dieser Verkostung – quasi als meine Weine der Woche.

Ganz herausragend, weil ganz anders ist der 2013 Wachtberg Grüner Veltliner Reserve vom Weingut Zöller im Kremstal. Ein leicht vibrierender Wein, der Schluck für Schluck immer besser wird und sein ganzes Potenzial erst nach einer Weile entfaltet. Riecht etwas nach Dosenbirne mit Alkohol, das lange Hefelager macht sich enorm positiv bemerkbar – der ganze Wein ist einfach rund und durch und durch gelungen. Die feine und extrem angenehme reife Säure hilft dabei enorm.

Uibels 2013 Hundsberg aus dem Weinviertel ist ein ganz großer Wurf. Den Wein zu beschreiben, ohne konstant von einem Superlativ in den nächsten zu verfallen, ist annähernd unmöglich. Er ist quasi der Montrachet des Weinviertels! Klingt zu dick? Nein, genau so ist es – so empfinde ich es. Dabei ist der Wein noch viel zu jung. Das Potenzial ist gigantisch, die Länge schier unergründlich, die gesamte Anmutung erhaben, beinahe monolytisch. Ein großer Wein – ein ganz großer!

Schödls 2014er Grüner Veltliner  „Alte Reben“ ist ganz anders als der von Uibel, aber eben auch ganz grandios. Ein salziges, saftiges und mit extremen Zug ausgestattetes Monument. Riecht extravagant nach Birne und Parmesan und Schokobananen. Die aus der Packung. Ganz verrückte Kombi – ganz außergewöhnlich gut!

Dirk Würtz Verfasst von:

2 Comments

  1. Stefan Wolf
    2. Juni 2016
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    Schöne Worte. Der Hundsberg vom Weinhof Uibel ist echt sensationell. Freu mich schon die anderen auf der vievinum zu kosten.

  2. 3. Juli 2016
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    Pflichten? Welchen Pflichten sind wir, die Österreicher und die Schweden nachgekommen?

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